Folgen auf die Naturwissenschaften

Die am häufigsten zu findende Darstellung ist, dass die Forschung an den Naturwissenschaften in Europa bzw. im katholischen Einflussgebiet zum Erliegen kam, sodass kaum Forschungsergebnisse präsentiert wurden, die als Tatsache gelten sollten. Diese These wird dadurch belegt, dass die Inquisition in keinem anderen Fall so eingeschritten hat, wie bei Galileo.

Allerdings kann man ebenfalls vertreten, dass die Erforschung der Naturwissenschaft ihren neuen Höhepunkt erreichte. So wurde immer noch das System des Kopernikus als Arbeitshypothese gelehrt. Außerdem verteidigte ein Jesuit (katholische Ordensgemeinschaft) die These. Außerdem wurde erneut hervorgehoben, dass die Kirche, sollte es einen eindeutigen Beweis für das kopernikanische System geben, nicht dagegen arbeiten würde.  Des Weiteren kann man die oben genannte These daran widerlegen, dass es überall in Italien Forschungen gab, die teils vom Vatikan gefördert wurden, wie zum Beispiel die Akademie in Siena, zur experimentellen Erforschung von Naturgesetzen.

Als negative Folge ist zu nennen, dass eine Kluft zwischen Kirche und Wissenschaft entstanden ist, die bis heute existiert, da es niemand mehr wagte, außerhalb von Hypothesen das kopernikanische System zu vertreten. In der Folgezeit führte dies dazu, dass die Naturwissenschaften die katholische Kirche aus den Forschungen verdrängte, sodass Galileo zum Symbol der „atheistischen Naturwissenschaft“ wurde, obwohl er nie die Kirche und die Wissenschaft auseinander treiben wollte.

Nun muss allerdings noch geklärt werden, wann die Kirche sich des Irrtums bewusst wurde. Zuerst wurde nach 20 Jahren die Rehabilitation gefordert, aber tatsächlich dauerte es bis 1992. 1741, also fast 100 Jahre nach dem Tod Galileis, erhielt sein Buch die Druckerlaubnis, was allerdings keineswegs mit einer Anerkennung in Verbindung zu bringen ist. 1822 wurde ein Buch zum kopernikanischen System veröffentlicht, in dem es nicht mehr als Hypothese behandelt wurde. Die logische Konsequenz, dass Galileis Urteil zurückgezogen wurde, folgte allerdings nicht. Erst 1979 setzte der aktuelle Papst eine erneute Untersuchung an, die bis 1992 dauerte, wo er dann allerdings auch rehabilitiert wurde.

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