Einfluss der Kirche heute

Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass die Kirche deutlich an Einfluss verloren hat. Dies kann man vor allem an sinkenden Zahlen in allen Bereichen der Kirche erkennen. So sinkt beispielsweise die Zahl der Konfirmanden, der kirchlich Getrauten und Bestatteten kontinuierlich. Waren es 1955 80 Prozent aller Jugendlichen, sind es in den 1980er Jahren nur noch ca. 20 Prozent der Jugendlichen. Dahingegen steigt die Anzahl der Kirchenaustritte.

Der aktive Einfluss auf die Naturwissenschaft ist allerdings nicht ganz verschwunden. So müssen sich Forscher immer wieder selbst hinterfragen, ob sie der Kirche Treue leisten oder die Forschung fortsetzen, obwohl eine Annäherung der beiden Richtungen stattfindet.

Ein Beispiel bildet hier zum Beispiel Jürgen Hesceler. Er ist Forscher und arbeitet mit embryonalen Stammzellen. Dabei werden befruchtete Eizellen „getötet“. Diese Arbeit ist von der katholischen Kirche bisher verboten und er verstößt somit gegen die Gesetze seiner Religion. Die Kirche allerdings wird ihn nicht der Ketzerei beschuldigen, denn sie führt diese Diskussion nun sachlicher auf öffentlicher Ebene, ohne dabei auf das Recht zu bestehen.

So argumentieren sie in diesem Thema, das embryonale Stammzellen bereits Lebewesen seien, die geschützt werden müssten, da man sonst gegen die Menschenwürde verstieße.

Man kann also sagen, dass die Kirche sachlicher geworden ist und nicht mehr die absolute Richtigkeit ihrer Ansichten vorraussetzt.