Anfänge

Der katholische Glauben, hatte einen unfehlbaren Wahrheitsanspruch, der aufgrund des alten und neuen Testaments bestand und sich dadurch zu allen anderen Religionen unterschied. Nachdem man es 313 schaffte, dass die Religion geduldet wurde und 380 das Christum erstmalig zur Staatsreligion erklärt wurde, bildete sich ein Grundgerüst des Christentums, in dem sich verankerte, dass abweichende Meinungen unterdrückt werden sollten. In dieser Zeit wurden alle Menschen als Häretiker bezeichnet, die sich das Christentum als eigene Variante schufen. Man wurde als Ketzer eingestuft, wenn man nach den Belehrungen Geistlicher an der Meinung festhielt. Die Menschen damals sahen Ketzer als notwendig an, um die rechtschaffenden Christen zu erkennen.

Erste große Konflikte mit der Häresie entstanden, als der römische Staat das Christentum zur Staatsreligion erklärte, sodass die Häresie nun auch zum „Majestätsverbrechen“ wurde, da nun auch das Staatssystem angegriffen wurde, wenn man der Religion nicht blind folgte. Dadurch änderte sich das Verfahren, da bei weltlichen Gerichten nun auch Gegner des Christentums oder Unfreie Zeugen sein konnten. 

Man muss bis zum 11. Jahrhundert nach dem Ende der Missionierung warten, bis erneut Ketzergruppen auftraten.
So fand 1022 erstmals in Europa eine Ketzerverbrennung in Orleans statt, da eine hohe Anzahl Geistlicher sich der Befürwortung der Jungfräulichkeit Marias verweigerten. Außerdem lehnte sie die Passion und die Auferstehung Christis ab, sodass sich eine Bischofssynode genötigt sah, die erste Ketzerverbrennung unter Aufsicht eines weltlichen Königs durchzuführen.

Daraufhin begann eine Diskussion zur Art der Durchführung. Während am Anfang noch Überzeugung und Zwang Anklang erhielten, änderte sich dies bis 1270, als Thomas von Aquin in seinem Buch „Summe“ die Meinung vertrat, dass Gerichte die Ketzer rechtmäßig zum Tode verurteilen konnten. Zu diesem Zeitpunkt gab es allerdings noch kein einheitliches Verfahren gegen Ketzer. Dieses sollte erst in der sogenannten „päpstlichen Inquisition“ entstehen.

Das später bekannte Verfahren entwickelte sich durch das Auftreten der Katharer, die als eine der größten Ketzerbewegung gilt, und das Auftreten der „Armen von Lyon“. Dieser war allerdings nicht bewusst, wie sie mit diesen Gruppen umgehen sollte, da sie Zuspruch von allen Bevölkerungsschichten erhielt. Zunächst griffen Bischöfe einzeln und unterschiedlich durch, da ihnen nicht klar war, wie hart sie durchgreifen sollten. Es gab an allen Stellen Probleme, da der Kirche die Strafmöglichkeiten und Methoden zur Überführung der Ketzer fehlten.

Deshalb stand man am Anfang des 12. Jahrhundert vor einer Phase des Ausprobierens von Methoden gegen Ketzer. So gab es einzelne Bestandteile, die nach und nach das Gesamtbild des Systems der Inquisition ausmachten. Daher rief ein Konzil 1179 zu einem Kreuzzug gegen Gegner der Kirche auf, was diese mit Ablasszetteln honorierte.
Weitere Mittel kamen 1184 unter Papst Lucius III. hinzu, der es Menschen, die Häresie betrieben, unmöglich machte, öffentliche Ämter zu bekleiden. Auch fand nun eine ständige Kontrolle von Bischöfen in verdächtigen Gemeinden statt.

Unter Papst Innozenz III. gelang es der katholischen Kirche ein einheitliches Kirchenrecht zu entwickeln. Diesen Gedanken führte Papst Gregor IX. fort, indem er den Feuertod legalisierte, der zum Merkmal der Inquisition wurde. Der Begriff der Inquisition setzte sich in den 1240er Jahren durch.

Am 15. Mai 1252 wurde die „Ad extirpanda“ von Papst Innozenz IV. veröffentlicht, die die europäische Grundlage für alle Variationen der Inquisition bildete. Sie enthielt alle päpstlichen Gesetze zur Ketzerverfolgung und legitimierte die Verfahren, die im Laufe der Verfolgungen angewendet wurden.

 

 
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