Anfänge und Ursachen

Die Kirche gehörte zur ersten Veröffentlichung eines Werkes zu astronomischen Beobachtungen von Galileo Galilei zu den Symphatisanten. Außerdem unterstütze ihn Kopernikus, da er sein heliozentrisches Weltbild damit bestätigt sah.

Galileo, bekannter Überzeugter des kopernikanischen Systems, war sich bewusst, dass er sich in Widerspruch mit der Bibel befand, die zu diesem Zeitpunkt von den Philosophen wörtlich auf die Erde bezogen wurde. Die Inquisition  hatte sich am 17. Mai 1611 erstmalig mit Galilei befasst, sodass sein Name der Inquisition bekannt war und auch Kardinal Bellarmino, dessen Meinung einen großen Einfluss hatte, sich mit dem Thema befasste und zu dem Ergebnis kam, dass die Beobachtungen Galileis das System von Ptolemäus bewiesen, allerdings das in Widerspruch stehende Kopernikanische zur Lehre der Heiligen Schrift konnte dadurch nicht bewiesen werden. 

Durch eine Schrift, die Galileis Beobachtungen durch die Heilige Schrift widerriefen, sah er sich ebenfalls gezwungen, sich mit der Bibel zu beschäftigten gab folgende Erklärung ab: Er stimmt seinen Gegnern zu, dass die Bibel nie irren kann, allerdings vertritt er die Meinung, dass seine Gegner die Heilige Schrift nicht verstehen würden und dass die Bibel Interpretationsmöglichkeiten offen ließe. Der oben genannte Kardinal Bellarmino vertrat in einem Brief 1615 an Galilei und Foscarini in diesem Konflikt die Meinung, dass man das kopernikanische Weltbild als Hypothese betrachten solle, da es ein Unterschied sei, ob alle Beobachtungen dieses unterstützen oder ob ein unwiderlegbarer Beweis vorliege. Außerdem äußerte er Bedenken zu Bibelinterpretationen, die von der Ansicht der Kirche abwichen und empfahl, sich nur auf die Naturwissenschaft zu konzentrieren, da dort keine Probleme drohten, solange sie dieses Gebiet nicht verließen.

Im Februar 1616 kam es zum ersten wirklichen Zusammenstoß mit der Inquisition, denn das Heilige Offizium befasste sich mit zwei Thesen zum kopernikanischen System, ohne dabei gegen bestimmte Personen oder Schriften vorzugehen:

1.      „Die Sonne ist der Mittelpunkt der Welt und ohne jede Bewegung von einem Ort zum andern.“

2.      „Die Erde ist nicht der Mittelpunkt der Welt und auch nicht unbeweglich. Sie bewegt sich vielmehr als Ganzes, und dies Tag für Tag.“

Auffällig  hierbei ist, dass nur der theologische Standpunkt analysiert und die naturwissenschaftliche Seite gar nicht erörtert wurde, was stark darauf hindeutet, dass das Heilige Offizium nur die Richtigkeit der Bibel beweisen wollte, um zum Schluss zu kommen, dass diese Thesen als „irrig im Glauben“ zu bezeichnen sind, aber nicht gegen die Heilige Schrift verstießen. Gegen Galileo, der nicht direkt beteiligt war, aber diese Thesen offen vertrat, wurde kein Häresieprozess eingeleitet.

Außerdem wurde die Lehre des kopernikanischen Systems als Tatsache verboten, an das sich Galileo zwei Jahre hielt. Die Indexkongreation dagegen ordnete die Thesen als komplett widersprechend zur Heiligen Schrift ein.

1618 setzte Galilei nach zweijähriger Pause, die ein angebliche päpstliche Verbot der Verbreitung kopernikanischer Lehren bedingte, seine Arbeit an der Anerkennung des kopernikanischen Systems fort. 

Der Papst Urban VIII, der frühere Kardinal Barberini, galt als Bewunderer Galileos. 1624 erhielt er daher die Genehmigung, ein Buch zu schreiben, indem er die verschiedenen Weltanschauungen als Theorien gegenüberstellte. 1630 veröffentlichte er dieses Buch „Dialogo di Galileo Galilei sopra i due Massimi Sistemi del Mondo Tolemaico e Copernicano“. In diesem Buch stellen drei Personen in einem Dialog die Weltsysteme dar, indem der beschränkte Simplicio, der die Anschauungen Aristoteles und damit der Kirche vertrat, sich Hohn und Spott gefallen lassen muss.  Damit sah der Papst Urban VIII. die Linie überschritten und er setzte eine Kommission ein, um einen Inquisitionsprozess einzuleiten, allerdings versuchte er noch, Galileo milde zu behandeln, da er diesen Fall nicht einfach an die Inquisition übergab, sondern seinen Neffen an die Spitze der Kommission setzte.

 
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