Einflüsse auf wissenschaftliche Bereiche

Medizin:

Die Kirche hat aber auch andere Weise Einfluss auf die Wissenschaft genommen. So griff sie auch in der Entwicklung der Medizin aktiv ein.

Die katholische Kirche betrachtete Obduktionen im Mittelalter kritisch. So verurteilten sie die Sektionen im 4. Jahrhundert in Alexandria. Sie bezeichneten diese Personen öffentlich als „Metzger“. Außerdem äußerte Augustinus in seinem Werk „De Civitate dei“, dass er die Anatomen auf das Schärfste verdamme und „ihnen die Fähigkeit abspricht, jemals die wahre „Harmonie des menschlichen Körpers“ erfassen zu können.“ Dieses Werk hatte Einfluss bis ins späte Mittelalter, denn immer wieder gab es Geistliche, die diese Ansicht vertraten und ihn zitierten.

Der Fortschritt der Medizin wurde erstmals aktiv behindert, nachdem Galen der griechischen Lehre von den vier Säften eine so starke Stellung verliehen hatte, dass sie von der Kirche als absolut richtig eingestuft wurde, sodass man mit harten Strafen zu rechnen hatte, sollte man sich gegen diese Theorie stellen. Dadurch wurde der medizinische Fortschritt über mehrere Jahrhunderte eingestellt.

Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches breitete sich das Christentum stark aus und wurde in einer hohen Anzahl westlicher Staaten Staatsreligion. Dies beendete auch jegliche Forschung am Körper, denn die Sektionen wurden von der Kirche indirekt und später per Gesetz verboten, da der menschliche Körper als unantastbar galt und man die Schöpfung nicht anzweifeln sollte.  Daher wurde u.a. von Papst Bonifazius VIII. die Leichenöffnung im 5. Jahrhundert verboten. Dies führte ebenfalls zu einer Erstarrung der Erforschung des menschlichen Körpers.
Der Fortschritt der Medizin kam erst Ende des Mittelalters zurück, als Papst Sixtus IV. die Sektion erlaubte. Trotzdem herrschte eine allgemeine Unsicherheit, obwohl Papst Alexander V. 1410 sogar seziert wurde, und daher sah sich Papst Benedikt XIV. im 18. Jahrhundert gezwungen, diesen Erlass nochmals hervorzuheben.

Evolutionstheorie:

Zuletzt soll noch die Einstellung der Kirche zu den Theorien von Charles Darwin aus dem 19. Jahrhundert untersucht werden, die damals gegen die zwei Schöpfungstheorien aus dem Alten Testament sprachen, die wiederum aussagten, dass Gott die Welt so erschaffen habe, wie sie aufzufinden sei. Darwin allerdings widerlegte diese Ansicht und stellte eine Evolutionstheorie der Veränderung und Anpassung auf.

Diesmal gab es zwar keine Verbote oder Ähnliches von der Kirche, aber jedoch einen Aufmarsch von Theologen, die mit verschiedenen Erklärungsversuchen probierten, die Theorien zu widerlegen. Am Schlimmsten für die Theologen war, dass der Mensch von einem Tier abstammen sollte. Dies war in keinem Fall mit dem Alten Testament in Einklang zu bringen. Als Reaktion gab es Beschimpfungen und er wurde in Karikaturen als Affe dargestellt, allerdings gab es keine Verurteilungen o.ä.

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